Räuberkatzen

RÄUBERKATZEN - WENN KATZEN HUNDE KENNENLERNEN

Hunde und Katzen leben immer häufiger zusammen in einem Haushalt, das kann wunderbar funktionieren und sehr friedlich ablaufen. Die Schwierigkeiten treten meist zu Beginn der Wohngemeinschaft auf. Hunde an Katzen aneinander zu gewöhnen benötigt Zeit, eine Priese Hartnäckigkeit und auch starke Nerven, aber es lohnt sich. Meistens können nach dieser ersten Zeit alle friedlich miteinander leben.

Als Katzenbesitzer sollte man sich vor der Anschaffung eines Hundes Zeit nehmen und überlegen wie der „neue“ Alltag mit Hund und Katze laufen kann. Auch die Einschätzung des Charakters der Katze ist mehr als wichtig. 

Habe ich einen Schlägertyp zu Hause, der auf seinen Streifzügen nichts anbrennen lässt? 

Wohnt das große Muttersöhnchen bei mir, das kein Problem ohne mich lösen kann und viel Nähe sucht, das nur in der Wohnung lebt, weil ihm Laub, Dreck und Staub die Frisur versauen würden? 

Habe ich eine wahre Lady daheim, die erwartet, dass man ihr die Wünsche von den Augen abliest? 

Oder habe ich ein sehr zurückhaltendes Katzenwesen, das von Besuchern noch nie gesichtet wurde und ich ihm ,mit viel Geduld, ab und an mal das Köpfchen beim Füttern kraulen darf? 

So könnte ich ewig weiterschreiben. Es gibt unglaublich unterschiedliche Katzentypen, deshalb ist es auch wichtig vorher genau zu schauen: „Wen hab ich denn da vor mir sitzen?“

Nun stell dir die Reaktion deiner Katze vor, wenn du mit dem „neuen“ Hund das Haus betrittst. So oder so ähnlich könnte es ablaufen: 

  1. Der Schlägertyp wird den Hund verprügeln. Nimmt der Hund die Ansage an - Glück gehabt, der Schlägertyp ist nun am Ziel. Die Fronten sind vermutlich fürs erste geklärt.

    Wehrt der Hund sich, kann es sehr ungünstig ausgehen, die Prügelattacke kann auch für den Hund unschön enden. 

  2. Das Muttersöhnchen wird enttäuscht und aufgebracht sein, er wird dieses Wesen nicht freundlich begrüßen, sondern es eher mal mit seinen Krallen versuchen. Sehr zaghaft allerdings, denn eigentlich hat er die Hosen voll und hat sich den Nachmittag anders vorgestellt. 

  3. Die Lady bekommt Schnappatmung und kann nicht fassen, was dieses dreckige Knäul in ihrer Wohnung soll?!? „Empört“ ist vermutlich die richtige Beschreibung. 

    Sie wird sich sehr genau überlegen, ob sie ihr fauchen nicht mit Schlägen in Richtung Hundenase untermauert.

  4. Die zurückhaltende Katzennase bekommt einen riesigen Schreck und beschließt sich vorerst an einen sicheren Ort zurückzuziehen und sowohl fressen als auch Toilettenbesuche einzustellen bis der Spuk vorbei ist! 

In schlechten Werbesendungen würde jetzt der Satz kommen:

Das alles muss nicht sein, wenn sie KatziHund Spray kaufen wird alles gut“. 

Doch du bist leider in keinem Werbevideo in dem alles funktionieren wird, sondern du stehst mit deinem neuen Hund im Hauseingang und eine der eben beschriebenen Katzentypen steht vor dir.

Und das muss wirklich nicht sein! Denn Vorbereitung und Managementideen sind bei der Gewöhnung dieser so unterschiedlichen Wesen ein Riesengewinn!

Also gehen wir an den Punkt zurück an dem du überlegst welchen Typ Katze du als Mitmieter hast und was euch helfen könnte die Gewöhnung so freundlich und entspannt wie möglich für alle zu gestalten. 

Ideen für die Katze: 

  • Ausreichend Schlafplätze anbieten, die die Katz schnell und einfach erreichen kann, die für den Hund aber unzugänglich sind. Wenn deine Katze Baldriankissen mag, dann leg dort gern eins hin.

  • Es gibt Stecker für Steckdosen, die Pheromone vernebeln. Viele Katzen empfinden das als angenehm.

  • Bereits im Vorfeld einen Platz zum Fressen für die Katze etablieren, der für den Hund nicht erreichbar ist.

  • Überlegen, ob es vielleicht sinnvoll ist ein hundefreies Zimmer zu haben, in dem sich nur die Katze aufhalten darf.

  • Es gibt gute homöopathische Mittel die helfen können dem Stress der Anfangszeit entgegen zu wirken. Bitte sprich mit einem erfahrenen Tierheilpraktiker oder Tierarzt darüber.

  • Ängstliche Freigänger sollten vorerst in der Wohnung bleiben, ansonsten kann es passieren, dass sie sich nicht mehr rein trauen.

Ideen für der Hund: 

  • Gewöhnung an eine große Gitterbox. So hat dein Hund einen Ort, an dem er auch ohne deine Hilfe vor den Katzen „sicher“ ist und andersrum genauso.

  • Stelle sicher, dass das Halsband gut sitzt, bevor die Tiere das erste Mal aufeinandertreffen.

  • Leine dran lassen. Eventuell eine 3m Schleppleine als Hausleine für die erste Zeit nutzen.

  • Das anfixieren sowie hinterherstarren bei schnellen Bewegungen und auch das hinterherlaufen musst du UNTERBRECHEN und dafür eine passende Maßnahme finden.

Hunde, die Katzen hinterherlaufen, mögen in Ausnahmefällen kurzzeitig spielen wollen, aber der Übergang vom Spiel zum Jagdverhalten ist fließend und manchmal nicht klar zu erkennen. Unterbinde bitte sofort die oben genannten Verhaltensweisen! Es kann das Leben deiner Katze retten.

Auch der „liebste“ Hund wird im Zweifel das rennende Objekt jagen. Ob Katze oder Kaninchen ist ihm in diesem Fall egal!

  • Maulkorbtraining. Solltest du dich für einen Tierheimhund entscheiden bitte die Tierpfleger schon im Tierheim damit zu beginnen oder trainiere es bei den Gassigängen.

  • Generell solltest du vermeiden, dass dein Hund Bewegungsreizen hinterherhetzt (Bälle, Stöcke etc.) 

  • Im Zweifel such dir einen guten Trainer in deiner Nähe.


Du hast dir vorgenommen zwei sehr unterschiedliche Tierarten zusammen zu halten. Ich bin ein großer Fan von dieser Kombination und habe selbst Hunde und Katzen zusammen in einem Haushalt. Auf dich wartet eine aufregende und spannende Zeit. Du hast nun einiges an der Hand, was du im Vorhinein und während der Gewöhnung tun kannst, damit es ein gutes Miteinander wird.

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